Sonntag, 24. Oktober 2010

hors de question


Zu Fuss querfeldein nach Bethlehem. So lautete unser Plan. Vom Zion geht es los Richtung Silwan, danach über eine schöne Promenade Richtung Uno-Gebäude. Aus dieser Richtung bekommt man noch mal einen ganz neuen Blick auf die Altstadt und den Ölberg - und eine Ahnung davon, wie es früher gewesen sein muss, wenn man nach einer langen Reise einen ersten Blick auf die Stadt werfen konnte. Weiter geht es durch abwechselnd arabisch und jüdisch bewohntes Gebiet, meist auf den ersten Blick zu erkennen,; die Mauer, die Bethlehem von Jerusalem trennt, immer vor uns. Als wir nach ein paar Stunden Laufen auf Sicht und ohne Karte ein paar palästinensische Frauen nach dem (Fuss)weg nach Bethlehem fragen, ist die Irritation gross. Sie weisen uns eine ungefähre Richtung und deuten an, es seie weit. Wir laufen eine Weile weiter und fragen erneut eine Passantin, dann einen Passanten nach dem Weg. Übereinstimmend schicken sie uns zurück in die Richtung aus der wir kamen - bis wir schliesslich darauf kommen, dass jeder, den wir nach dem Weg nach Bethlehem fragen, uns den kürzesten Weg zur nächsten Bushaltestelle beschreibt. Von Jerusalem nach Bethlehem sind es keine zehn Kilometer, aber es fiele niemandem im Traum ein, die Strecke zu laufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen