Donnerstag, 21. August 2014

Humanes Netzwerk

"Da muss, wie in einer zerrütteten Ehe, aus der beide Partner nicht herauskommen, ein Mediator her. Keine Amateurpsychologen oder Schreibtischstrategen wie Steinmeier oder Kerry, sondern Menschen mit Leidenserfahrung und der Fähigkeit zum Mitgefühl.
Und an dieser Stelle kommen die jüdischen Gemeinden in der Diaspora ins Spiel. Wie wäre es damit: Jede jüdische Gemeinde 'adoptiert' einen palästinensischen Kindergarten, eine palästinensische Schule, Hochschule oder eine andere kulturelle oder soziale Einrichtung in der Westbank und in Gaza, versucht, einen Kontakt herzustellen, und lädt dann Palästinenser, die in diesen Einrichtungen arbeiten, also die Multiplikatoren, zu einem Besuch ein: nach Antwerpen, Bielefeld, Kopenhagen, Liverpool, Mailand, Rotterdam, Salzburg, Triest, Uppsala, Warschau, Zagreb usw.
Im Gegenzug besuchen Juden aus diesen Gemeinden die von ihnen adoptierten Einrichtungen. Jüdische Schulen in der Diaspora bieten neben Hebräisch auch Arabisch an. So entsteht nach und nach ein humanes Netzwerk. Der Europäische Jüdische Kongress übernimmt die Koordination. Ein Programm dieser Art würde im Jahr weniger kosten als eine Woche Krieg in Gaza."
In Europa haben Juden keine Zukunft, deshalb sollte Israel den Palästinensern zu einem eigenen Staat verhelfen und Juden in aller Welt Projekte in Gaza fördern, meint Henryk Broder in einem Beitrag für "Die Welt" (18. August).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen